„Wir mussten doch den Zuschauern was bieten!“, so Hubert („Hubi“) Weißbrichs trockener Kommentar unmittelbar nach dem Sieg im Krimi-Doppel der Punktspiel-Hängepartie der Herren 50 gegen den SV Wacker Osterwald.  Die Mannschaftskameraden des 83jährigen(!) hatte es minutenlang vor Spannung kaum noch auf den Sitzen gehalten, mussten Lück/Weißbrich unter anderem noch selbst einen Matchball abwehren. 

 Hubi thomas

Mit dem Doppel hatten die beiden am 25. Mai begonnen. Von ihren Teamkollegen bekamen Lück/Weißbrich damals einen 3:2 Vorsprung mit: Jan Peter Wiborg besiegte im Spitzeneinzel Peter Gattinger mit 6:4 und 6:0; Darius Chafahi setzte sich gegen Björn Sebastian letztlich im Matchtiebreak mit 6:3; 4:6; 10:6 durch. Im Einzel unterlag Hubert Weißbrich noch Florian Nolte mit 0:6; 2:6 und Marcus Oehlerking verlor gegen Holger Bals mit 0:6 und 0:6. Es stand also 2:2 nach den Einzeln. Aber im anschließenden Ersten Doppel ließen Darius Chafahi und Young-Hun Kluge Wolfang Kohn und Dirk Köster mit 6:0 und 6:0 keine Chance.

Thomas Lück und Hubert Weißbrich traten im zweiten Doppel gegen Florian Nolte und Jan Regler an. Beim Stand von 6:3 und 3:3 setzte Starkregen ein, so dass das Punktspiel abgebrochen und erst zweieinhalb Monate später fortgesetzt werden konnte.

Nach einem schnellen 5:3 im zweiten Satz sah auch alles nach einem schnellen Ende und dem Gesamtsieg für die Helstorfer aus, bevor Thomas Lück und Hubert Weißbrich plötzlich 5:6 im zweiten Satz in Rückstand gerieten, zwar das 6:6 erkämpften, aber den Tiebreak verloren. Der Matchtiebreak musste die Entscheidung über Sieg oder Unentschieden bringen. Zwischenzeitlich führten die Helstorfer mit drei Bällen, sahen sich dann aber wieder beim Stand von 9:10 dem ersten Matchball von Regler/Nolte gegenüber. Das ständige Auf und Ab zog die Zuschauer aus Osterwald und Helstorf in den Bann. Und als die Germanen nicht nur den Matchball abwehrten, sondern anschließend ihrerseits gleich ihren ersten Matchball verwandelten, jubelten und klatschten die begeisterten Mannschaftskollegen

Die Herren50 spielt seit der vergangenen Saison in einer Spielgemeinschaft mit dem TSV Hagenburg vom Steinhuder Meer. Thomas Lück und Jan Peter Wiborg stießen dazu.  Anstoß für diese aufgrund der Entfernung etwas ungewöhnliche Verbindung gab der frühere Hagenburger Heiko Brosch. „Es passt einfach, spielerisch und menschlich“, freut sich 50er-Kapitän und Abteilungsleiter Thomas Blanke. Hatte die Spielgemeinschaft in der vergangenen Saison um Matchball-Breite sogar den Aufstieg verpasst, sorgte der frühe verletzungsbedingte Ausfall insbesondere von Thomas Blanke (Nr. 1) und weiterer Spieler für eine schwierigere Saison.

Dass der ehemalige Vereinschef der Germanen, Hubert Weißbrich, mit seinen 83 Jahren bei den verletzungsgeplagten 50ern eingesprungen ist, und an der Seite von Thomas Lück sogar den entscheidenden Punkt und damit den Sieg sichern konnte, nötigte auch den Gegnern höchsten Respekt („Unglaublich“) ab. Das Nachhol-Doppel bildete überdies den Beginn des wöchentlichen Germanen-Mannschafts-Trainingsabends. Beim anschließenden Grillen blieb genügend Raum zum Feiern.  Ob „Hubi“ bei Bedarf noch einmal für die 50er antreten würde, diese Frage klärte sich zu vorgerückter Stunde: „Aber nur in einem Doppel mit Thomas“, sagte der 83-jährige lachend.

© Dr. Jan Peter Wilborg / H50Tennis SV Germania Helstorf

(denkstube.de)